Mit dem Silent Air Taxi des Start-ups e.Sat will eine Gruppe Aachener Professoren das Fliegen auf der Kurzstrecke umweltfreundlicher und erschwinglicher machen.
Streetscooter und e.GO sollen den Straßenverkehr elektrifizieren, ein Kurzstreckenflieger soll dasselbe künftig in der Luft versuchen - und immer stecken Aachener Professoren dahinter. Stets dabei Günther Schuh, Direktor des Werkzeugmaschinenlabor an der RWTH Aachen. Er hat jetzt mit Kollegen seiner Uni und von der Fachhochschule Aachen das Konzept des Silent Air Taxi vorgestellt und für den Bau des Fliegers die e.SAT GmbH gegründet.
Das Kleinflugzeug soll mit vier Passagieren und einem Pilot an Bord bis zu 1000 Kilometer weit fliegen können. Und das zum Preis eines 1.-Klasse-Tickets der Bahn. Weil die Maschine nur kurze Start- und Landebahnen von maximal 400 Meter Länge benötigt, kann sie fast jeden Ort in Deutschland schnell erreichen. Immerhin leben 80 Prozent der Deutschen im Umkreis von 25 Kilometern eines (oft kleinen) Verkehrsflughafens.
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Aachen-Merzbrück. Mit dem Silent Air Taxi sollen Passagiere schnell, günstig, leise und umweltfreundlich von A nach B kommen. Das Modell steht schon.
In zweieinhalb Stunden von Aachen nach Friedrichshafen, und das Ganze ohne Stau – das ist die Vision von Aachener Forschern.
Am Dienstag haben die Wissenschaftler der RWTH und der Fachhochschule das Modell des „Silent Air Taxi“, des leisen Lufttaxis, im Maßstab von 1:5 auf dem Flugplatz Aachen-Merzbrück der Öffentlichkeit präsentiert. Damit sollen Hauptverkehrsadern entlastet werden, Reisende sollen Zeit sparen können.
Vier Jahre haben sie an dem elektrohybriden Flugzeug getüftelt, jetzt soll es an die Umsetzung gehen. Umweltfreundlich und geräuscharm durch die Luft zu fliegen, ist demnach nicht mehr allzu ferne Zukunftsmusik. Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) betonte, dass die leise Geräuschkulisse ein wesentliches Kriterium ist: „Damit können wir Konflikte ausräumen und Akzeptanz unter den Anwohnern schaffen“, sagte Wüst. Das Kleinflugzeug soll 50 Dezibel nicht überschreiten und somit von normalen Alltagsgeräuschen nicht zu unterscheiden sein. In 100 Meter Entfernung soll es gar nicht mehr zu hören sein.
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